© Georg Mayer/ Greenpeace  - Protest bei der OMV
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oekostrom AG verkauft Erdgas der OMV – wie passt das zusammen?!

Kann 100% fossiles OMV-Erdgas geliefert von der oekostrom AG 100% zukunftsfähig sein, wie das die oekostrom AG meint? Offener Schlagabtausch zwischen Aktionären und Vorstand im Aktionärsforum!

© Greenpeace / Protest in der Arktis
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© GLOBAL 2000 / Christoph Liebentritt- Ein Teppich für den Richtungswechsel
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© Krill
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Eine Analyse von DI Martin Krill

oekostrom AG verkauft seit voriger Woche unter dem klingenden Namen ‘gas future’ Erdgas der OMV. Mit "gas future in unsere Energiezukunft – Österreichs erster Tarif zur Förderung der Windgastechnologie’ hebt oekostrom(R) einen Förderbeitrag ein. Kurzfristig werden laut Homepage damit Untersuchungen und Initiativen zum Thema Gas finanziert, mittelfristig die Mitwirkung bei Windgasprojekten und langfristig die Beimischung von erneuerbarem Wasserstoff. Ein deutscher Energieversorger, mit dem oekostrom nach eigenen Angaben eng kooperiert, vertreibt ein vergleichbares Produkt proWindgas. Er liefert allerdings nach 5 Jahren gerade einmal 0,5% Wasserstoff und 99,5% Erdgas an seine Kunden.

Was für die oekostrom AG „100% zukünftsfähig“ und „eine ökologisch sinnvolle Lösung“ ist, schockiert so manchen Aktionär und Kunden.

Insbesondere DI Martin Krill, seit vielen Jahren engagiert im erneuerbaren Energiebereich, u.a. als GF der PROFES und der Windpark Scharndorf West GmbH: ‘Der Verkauf von fossilem Erdgas steht der Gründungsphilosophie der oekostrom AG diametral entgegen: Erdgas ist NICHT nachhaltig, es forciert NICHT den Ausbau erneuerbarer Energiequellen, es ist KEIN Beitrag zum Klima- und Umweltschutz und es erhöht NICHT die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern – alles das sind aber die Grundsätze, die bisher gegolten haben - siehe noch die Veröffentlichung des letzten Geschäftsberichts im Mai 2016!’

Krill ärgert nicht nur das Produkt Erdgas, sondern auch, wie es beworben wird

Dass es sich bei diesem Produkt nicht um Gas aus Windenergie handelt, sondern um ganz normales fossiles Methangas wie von jedem anderen Gasanbieter auch, ist offensichtlich nicht erkennbar. Eine Frau hat geschrieben: ‘Damit wird technischen Laien wie mir, Sand in die Augen gestreut. Das ist für ein Unternehmen, das sich Ökologie auf die Fahnen geheftet hat, eine Schande! Wenn keine Rücknahme des Beschlusses erfolgt, kann ich gleich zu einem anderen Anbieter wechseln, bei dem ich wenigstens nicht belogen werde.’

Dass die Aktionäre zu diesem wesentlichen Strategiewechsel nicht im Vorfeld umfassend informiert und nicht vor Einführung in einer Abstimmung bei der Hauptversammlung befragt wurden, ist für Krill vollkommen unverständlich: ‘Wann, wenn nicht bei so einem Paradigmenwechsel, sollen die Aktionäre über die Zukunft des Unternehmens abstimmen? Bis zu einer Abstimmung bei der nächsten HV muss der Gasverkauf jedenfalls umgehend gestoppt werden!’
Bilden Sie sich selber ein Bild und lesen Sie mehr über diese kontroverse Diskussion unter: https://aktie.oekostrom.at/index.php?id=9&tx_mmforum_pi1%5Baction%5D=list_post&tx_mmforum_pi1%5Btid%5D=81



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Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /